Wir haben uns nach einigem Abwägen dazu entschlossen, mit den Rädern, ohne Auto, jeweils mit zwei Packtaschen, d.h. ohne Zelt und dazugehörigem Equipment zu reisen. Im Prinzip von Ort zu Ort, also mit häufigen Quartierwechseln und nach der Hauptsaison (nur da haben wir vorgebucht), dahin, wo es uns verschlägt – natürlich im Rahmen der bestens ausgeklügelten Reiseroute Wolfgangs. 😀
Inzwischen nächtigen wir im Quartier Nummer 19. Unsere Reisekasse verlangt eine Mischung aus einfachen und Mittelklasse-Unterkünften. D.h., wir wechseln ab zwischen einfachen Hotels, Hostels, Landgasthöfen, Wanderherbergen und Pilgerunterkünften, mit eigenem WC und Dusche oder mit Gemeinschaftsbad. Entsprechend haben wir schon einiges erlebt.
Besondere Erfahrungen
Eine Pilgerunterkunft namens „roomconcept“ übersetzte Wolfgang mit „aus wenig Quadratmetern möglichst viele Zimmer herausquetschen“, weil man z.B. rückwärts in die Toilette einparken musste.😉
Quartiere, die schon vor dem Buchungszeitraum tausend Mails verschicken und für die man ein App herunterladen muss, um Einlass zu bekommen, sollte man besser meiden, kein Gegenüber, nur digitale Kommunikation …
Manch ein Zimmer erinnert an ein Gefängnis und löst Beklemmung aus, andere sind himmlisch, mit Meer- oder Bergblick, geräumig und liebevoll gestaltet. Manche bieten Nachtruhe, andere Straßenlärm und laute Mukke 💃. Doch die nächste Nacht birgt ja die Chance auf Besserung 😀.
Schönes Quartier in den Bergen
Besonders gefallen hat es uns in einem Refugio in den Picos de Europa (in Santa Marina de Valdeon), genächtigt haben wir da in einem super hellhörigen Mini–Verschlag im Stockbett, Dusche und Toilette zwei Stockwerke tiefer. Gefallen hat es uns einfach, weil das jung gebliebenen Wirts–Team und deren Art, dieses Haus zu führen, so offen und herzlich war. Zeltlager–Atmosphäre, als würde Rami hinter der Theke stehen, liebe Deisendorf–Freunde.
Beim jedem Einchecken muss eine sichere Unterstellmöglichkeit für unsere Fahrräder gefunden werden. Das ist natürlich in städtischen Quartieren nicht immer so einfach. Doch bisher haben uns alle Vermieter einen sicheren Platz anbieten können, sei es im Schrank unter der Treppe, im Stall, einer Garage, im Gemeinschaftsraum oder unserem Zimmer (Wolfgang macht ordentlich Muskeltraining beim Hochtragen unserer Räder).
Gute Vorsätze beim Essen
Eigentlich wollte ich jeden Morgen gesund mit einem Müsli starten. Doch inzwischen nehmen wir einen Cafe con leche, ein Hörnchen oder geröstetes Brot mit Tomatenmus, Olivenöl uns Salz oder ein Stück Tortilla an der Bar oder frühstücken ähnliches im Quartier.
Reisen lässt sich einfach nicht so gut mit selber kochen und Vorratshaltung verbinden. Auch bei zwei Nächten in einem Quartier ist es oft günstiger, irgendwo eine Kleinigkeit essen zu gehen, als selber einzukaufen und zu kochen. Zumal die Küchenzeile oft nur aus einer Mikrowelle besteht, in der sogar das Wasser für den Tee oder Kaffee heiß gemacht werden muss. Mit Ausnahme der Pilgerherbergen, die meist gut ausgestattete Küchen haben.
An unseren Radfahrtagen gibts unterwegs etwas Brot, Käse und Oliven und ein Stück Obst. Abends gehen wir in eine der unzähligen Bars oder Tavernen und essen Tapas oder Raciones, was eben gerade angeboten wird und uns anlacht. Meist deutlich günstiger als zu Hause. Pendeln uns gerade ein mit der Menge. Eineinhalb Portionen reichen gut für zwei Personen. Gestern hab’s netterweise ein doggy bag für die Reste des Bohneneintopfs, die uns heute gut geschmeckt hat.
Zum Essen gibts cerveza, vino blanco (Albarino) oder vino tinto (Ribera de Duoro) und Wasser.
Wäsche waschen
Beim Radfahren kommt man ins Schwitzen und die Wäsche ist schnell durch. Nach ein paar Tagen ist Wäsche waschen angesagt. Einmal gab es eine Waschmaschine in der Unterkunft, ansonsten nutzen wir neben der Handwäsche Waschsalons oder hier im Dorf die kleine Wäscherei gegenüber unserer Unterkunft.
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