Aus der Pflanzenwelt
Pflanzen, die mir aufgefallen sind auf unser Reise vom Norden in den Süden Portugals, von den Bergen und Wäldern im Osten zu den Küstenlandschaften im Westen:
Im Norden dominieren nach wie vor Eukalyptuswälder, dazwischen Stiel- und Steineichen und Kastanien.

Doch es riecht nach Süden, nach Feigen und Kräuter, Rosmarin vor allem, nicht nach „Herbes de Provence“, anders.
Im Osten viele Esskastanien-, Walnuss- und Mandelbäume. Die Mandeln liegen schon am Boden zum Knacken, zum ersten Mal erlebt.
Orangen, Zitronen
Zunehmend mehr Zitronen- und Orangenbäume, in der Algarve große Anbauflächen, erste Orangensorten sind reif und werden geerntet.



Dazwischen ein paar Avocadobüsche, auch sie hängen – gut bewässert – voll mit Früchten.

Oliven
Überall zu sehen sind Olivenbäume, stattliche, gezwirbelte und kleinere Bäume, solitäre und Anlagen, mit grünen und schwarzen Oliven dran. Oliven, die anders schmecken als in Spanien, naturbelassener.

Im Norden Kiwianlagen oder einfach als Schattenspender über eine Pergola gezogen.
Im Osten erste Korkeichenwälder und auch wieder in der Algarve in der Serre Monchique. Die Bäume sind nummeriert nach dem letzten Abschäljahr, denn sie dürfen nur alle paar Jahre entrindet werden.


Dann die sogenannten Schirmpinien mit ihren flachen ausladenden Kronen, südlich von Lisboa in großer Zahl, schön sehen sie aus, wie sie meist in Gruppen zusammen stehen.
Auch an Johannisbrotbäume mit langen Schoten, radeln wir vorbei. Johannisbrotbaummehl, hier Alffaroba genannt, ein inzwischen auch im Biosektor nachgefragtes Lebensmittel.

Granatäpfel
Kaum geerntet werden die Früchte der Grantapfel- und der Quittenbäume. Warum auch immer. Quitten wachsen in rauen Mengen entlang der Wegesränder.


An der Küste und den Flussmündungen wächst viel Schilf, woraus Körbe, Teppiche, etc. geflochten wurden, ein fast ausgestorbenes Handwerk.
In den felsigen Küstenabschnitten wird es manchmal fast alpin, hier gedeihen Alpenröschen, Heidekraut, Wacholder und Glockenblumen.
Ansonsten sind die Böden bedeckt mit der schon zur Plage gewordenen, aus dem südlichen Afrika, stammenden Sukkulente, Carpobrotus edulus, die sich gerade hübsch herbstlich verfärbt, hier und dort auch blüht, doch die Böden auslaugt und alle anderen Pflanzen verdrängt.

Ach ja, und Kakteen, große Pflanzen mit reifen Früchten dran, säumen die trockenen Landstriche.

Ein paar Besonderheiten:
Reisfelder entdecken wir südlich der Tejomündung;
Süsskartoffelfelder im Südwesten entlang der Küste, sie mögen den sandigen Boden;
Rotalgen, aus denen AgarAgar produziert wird, gibt es hier in Südportugal im Atlantik;
Erdbeerbaumsträucher mit gelben und roten Beeren, aus dem der hier beliebte Kult-Schnaps „Medronho“ gebrannt wird.

Apropos gebrannt, einige Male kommen wir an abgebrannten Waldflächen vorbei, sehen die verkohlten Baumgerippe. Schlimm, besonders im Estrelagebirge. In Odeceixe riecht es noch verbrannt, es ist erst ein paar Wochen her, und die Spuren reichen beängstigend nah an den Ortsrand. Um Monchique scheint es häufig zu brennen … aufgeforstet wird mit Eukalyptus. Auffallend die Brandschutzschneisen, die in die Waldflächen gefräst werden.
Blumen
Drei Zierpflanzen seien noch genannt, die nicht nur auf Kalenderblättern zu sehen sind, sondern hier wirklich prachtvoll blühen und Hauseingäge und Vorgärten zieren:
Bougainvillea, Strelizien und ganze Böschungen voller Wandelröschen.



Aus dem Reich der Tiere
Tiere im Wasser
Fische und andere Meereslebewesen spielen in einer Küstennation wie Portugal eine große Rolle, lebten doch viele Familien vom Fischfang.
Wir konnten hin und wieder noch Menschen beim Fischfang oder bei der Muschelernte beobachten. Heute waren z.B. Krabbenfänger mit Eimer und Schäufelchen zugange.

In den Restaurants und Tavernen werden eine Vielzahl an Fischgerichten und Meeresfrüchten angeboten. In den Tiefkühltheken der Supermärkte sind Krabben u.a. Meeresgetier unverpackt zu bekommen.
Und natürlich der Bacalau, der eingesalzene Kabeljau aus dem Nordatlantik, Grundlage vieler portugiesischer Gerichte, hängt überall dekorativ zum Verkauf aus.
Doch da hat sich ja sehr vieles verändert im Fischereigewerbe …
Tiere in den Lüften
Ein paar Mal haben wir Schwärme von Mauerseglern gehört und gesehen. Abends in der Dämmerung machten sie in den Baumkronen einen Lärm wie eine Affenherde.
Möwen, Albatrosse und Kormorane haben uns entlang der Küste begleitet. Erstere im Handumdrehen und in Scharen da, wenn ein Brotkrümel zu erhaschen war.
Dann die Langbeiner in den Lagunen, die Störche, Reiher, Flamingos und wie sie alle heißen. Manche mit besonders langen und spitzen Schnäbeln ausgestattet, mit denen sie entsprechendes Wassergetier picken und aufknacken können.

Im Tejo Naturpark soll es die seltenen Schwarzstörche geben. Ich meine einen gesehen zu haben, vielleicht war es auch nur Einbildung, wie die Adler, die sich als Geier entpuppt haben.

Mit Insekten hatten wir auch so unsere Begegnungen, wurden gestochen und gebissen vermutlich von Flöhen, Kriebelmücken und Moskitos. Die Moskitostiche waren am harmlosesten.
Tiere zu Lande
Zu Land begegneten wir öfter Ziegen- und Schafherden. Gut bewacht von ein, zwei Hunden.


Allüberall leben Katzen, auf dem Land wirklich sehr viele. Und Hunde. Fast jeder Hof wird von einem oder mehreren Hunden bewacht. Sie springen auch schon mal im Eifer auf die Straße oder einer sogar übers Hoftor, fast vor mein Rad. Da rutscht einem schon mal das Herz in die Hosentasche. Doch nach einem kurzen Beäugen lassen sie einen wieder weiterfahren.

Von einer besonderen Hunderasse haben wir in Sagres und Lagos gehört, dem portugiesischen Wasserhund, Cao de Agua. Mit seinen besonderen Fähigkeiten war er den Fischern ein hilfreicher Gefährte. Wer mehr darüber wissen möchte, kann den link anklicken: https://www.visitalgarve.pt/de/296/wasserhund.aspx
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