Hesselhurst und Strasbourg


Mittwoch, 2. August 2023, unser 39. Hochzeitstag. Ich schreibe in Sauveterre de Bearn. Ja, wir sind jetzt seit Montag, den 31. Juli tatsächlich auf unserer Radtour unterwegs.
Unsere Anreise ins Abenteuer haben wir heute Mittag geschafft.


Anreise: zunächst einmal mit dem Rad von zu Hause nach St Georgen, denn der Fahrstuhl am Villinger Bahnhof funktioniert mal wieder nicht, so dass wir lieber die Stunde radelten statt die schweren E-Bikes herumzuwuchten ;-).
Mit der Schwarzwaldbahn dann von St. Georgen bis Gengenbach, von dort radelnderweise nach Straßburg. Im schönen Kinzigtal mantrahaft vor mich hin murmelnd: „Genieße jeden Augenblick, fahr achtsam.“ Und so radel ich auch ganz achtsam über dürres Dornengewächs am Wegesrand.

Kurz vor Hesselhurst dann: „Oje, ich hab‘ nen Platten.“ Das war eigentlich nicht vorgesehen, bei unseren dicken hightec-Mänteln und Schläuchen, alles unplattbar. Zum Glück das Vorderrad. Es ist Montag, noch vor 17 Uhr, wir haben also eine Chance noch einen geöffneten Fahrradladen zu finden. Ich schiebe die restliche Strecke in den Ort, Wolfgang fährt voraus und sichtet die Lage. Unterwegs spricht mich ein nettes Radlerpaar an, ob sie mir beim Flicken helfen sollen. Ich: „Nein danke, wir haben Flickzeug.“ Und ehrlich, wir können einen Schlauch flicken. Nur das Drumrum eben nicht so gut (ihr Kläuser und Robi grinst nur … doch Schnotzi, weißt Du noch, wie begeistert ich mit Dir die Magura auseinander genommen habe).

Als ich in Hesselhurst eintrudle, steht Wolfgang umringt von einer Traube von Männern vor der Kirche im Ort. Das nächste Fahrradgeschäft ist 6 km entfernt, was machen wir jetzt? Einer der Männer schnappt sich mein Rad, gemeinschaftlich wird das Loch und zwei Dornen gefunden und der Fahrradschlauch provisorisch geflickt. Die Männer betonen mehrmals, dass es sich beim Hauptakteur um den MdL der Grünen des hiesigen Landkreises Bernd Mettenleiter handele, der sich hier höchstpersönlich die Hände schmutzig mache ;-). WIr fragen ihn, ob er Martina Braun, unsere MdL kenne. Natürlich!, schnell ein Foto an Martina.

Die provisorische Flickerei reicht gerade zum Fahrradladen, dann ist der Reifen wieder platt. Kurz vor Ladenschluss bekomme ich einen neuen Schlauch, Ersatzschläuche für uns beide, gescheites Flickzeug u.a.m., in Spanien wird es auch Dornen geben. Pannen können eben auch höchst kommunikativ sein.


Zurück im eigenen Leben

Was mir noch so eingefallen ist im Kinzigtal, noch vor der Panne: jetzt radelst du wieder ins eigene Leben. Klar, das Berufsleben ist auch ein großer Teil des eigenen Lebens, doch schon sehr von allen und allem Möglichen mitbestimmt … Bin gespannt auf das wieder mehr Eigene.

Bordeaux, Herzenstraße, Quartier St. Michel

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